Berufsbild des Einzelhandelskaufmann

Berufsbild des Einzelhandelskaufmann
January 16 10:48 2020 Print This Article

Es gibt nur wenige Berufe die so Vielseitig sind, wie die des Einzelhandelskaufmann, beziehungsweise der Einzelhandelskauffrau. Gerade diejenigen die gerne Kontakt mit unterschiedlichen Menschen haben und eine abwechslungsreiche Tätigkeit bevorzugen, werden im Beruf des Einzelhandelskaufmann aufgehen. Denn dieser Beruf bietet nicht nur den Kontakt zu anderen Mitmenschen, also den potenziellen Kunden und ist abwechslungsreich, sondern kann je nach Sparte auch unterschiedliche Karrierechancen liefern. Alles was es rund um das Berufsbild des Einzelhandelskaufmann zu wissen gibt, erklärt dieser Artikel.

Darum geht es bei diesem Beruf

Als Einzelhandelskaufmann, oder eben Einzelhandelskauffrau, wird man zu einer fachkundigen Person für den Verkauf von Produkten und Gütern unterschiedlichster Art ausgebildet. Im Klartext bedeutet das, dass der Einzelhandelskaufmann ein Profi im Verkauf ist. Welche Waren den Kunden angeboten werden, kann sehr unterschiedlich sein. Unter anderem arbeitet der Einzelhandelskaufmann beispielsweise in Modegeschäften, Kaufhäusern, Sport Fachgeschäften oder auch in einem Autohaus. Nahezu in jedem Bereich kann nach der Ausbildung gearbeitet werden. Dabei beschränken sich die Aufgaben nicht nur auf die Präsentation sowie den Verkauf der Produkte. Viel wichtiger ist dabei die professionelle Beratung der Kunden.

Gerade deshalb ist es besonders wichtig, dass man als angehender Einzelhandelskaufmann Spaß am Umgang mit Menschen hat. Gerade offene und freundliche Menschen werden es in diesem Berufsfeld einfacher haben, auf die Kunden und deren Bedürfnisse eingehen zu können. Dabei darf aber nicht unterschätzt werden, dass man als Einzelhandelskaufmann etwas andere soziale Kompetenzen im Umgang mit den Kunden mitbringen muss, als das im privaten Umfeld sonst der Fall ist. Schließlich unterscheidet sich jeder Kunde, wobei auch etwas speziellere Fälle nicht ausbleiben.

Vielseitig sein in einem abwechslungsreichen Beruf

Wer sich für die Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann interessiert, kann sich über ein breites Betätigungsfeld freuen. Zwar gehören zu den zentralen Aufgaben die Produktpräsentation, der Verkauf und die Beratung, jedoch sind das nicht die einzigen Tätigkeiten die es zu erledigen gilt. So gehört auch die Bearbeitung von Reklamationen zu den Aufgaben des Einzelhandelskaufmann. Des weiteren erledigen diese meist auch den gesamten Einkauf von Waren, was unter anderem die Bestellung neuer Waren und Produkte für die Lagerhaltung betrifft, sobald diese zur Neige gehen. Nach Bestellung und Lieferung der Produkt, ist der Einzelhandelskaufmann auch dafür verantwortlich, dass diese fachgerecht gelagert und bei Bedarf den Kunden ansprechend präsentiert wird.

Die meiste Zeit verbringt der Einzelhandelskaufmann also folglich entweder im Verkaufsbereich, oder aber in den Lagerräumen um sich dort um den Bestand der Waren und Produkte zu kümmern. Daneben gilt es aber auch anfallende Büroarbeiten zu übernehmen. Dazu zählen beispielsweise die Buchhaltung und Buchführung für das Unternehmen, Lagerwirtschaft, das Marketing und die Verkaufsförderung. Natürlich können die entsprechenden Tätigkeiten je nach Branche und Unternehmen unterschiedlich ausfallen. Zudem müssen nicht alle Aufgaben von einer Person, sondern vielmehr im Team erledigt werden, so dass sich ein spannender Tätigkeitsbereich ergibt.

Verschiedene Schwerpunkte je nach Branche

Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Schwerpunkte im Beruf des Einzelhandelskaufmann, wobei die zentralen Aufgaben wie beispielsweise der Verkauf und die Präsentation, stets die gleichen bleiben. Die Schwerpunkte liegen dann meist im Bereich der Beratung. Wird zum Beispiel in einem Modegeschäft gearbeitet, so sollten die Kompetenzen klar bei der aktuellen Mode und den Größen liegen. In Sportgeschäften ist wiederum Kenntnis in den verschiedenen Sportarten und der dafür benötigten Ausrüstung nötig. Bei Nahrungsmitteln ist ebenfalls die spezifische Kenntnis notwendig. Kurz gesagt ist das entsprechende Produktwissen im jeweiligen Bereich immer ein grundlegender Faktor, um als Einzelhandelskaufmann im entsprechenden Unternehmen, beziehungsweise der Branche, arbeiten zu können. Denn nur so ist auch eine umfassende und fachliche Beratung der Kunden möglich.

So läuft die Prüfung ab

Wie in jedem anderen Lehrberuf, gibt es natürlich auch beim Einzelhandelskaufmann eine entsprechende Abschlussprüfung. Mit dieser wird die nötige Qualifikation und das Fachwissen nach bestandener Prüfung bescheinigt. Früher gab es neben der Abschlussprüfung auch noch eine Zwischenprüfung. Das ist heute aber nicht mehr der Fall. Dafür gibt es zwei Teile der Abschlussprüfung, wobei man von einer gestreckten Abschlussprüfung spricht. Für beide Teile erhält der Ausbildungsbetrieb eine schriftliche Einladung für die Anmeldung des Prüflings. Nach der gestreckten Abschlussprüfung gibt es zudem noch eine mündliche Prüfung. Diese basiert auf den 4 Wahlqualifikationen, aus denen jeder Prüfling seine Schwerpunkte wählen kann.

Der erste Teil der Abschlussprüfung setzte sich aus folgenden Punkten zusammen:

  • Verkauf und Werbemaßnahmen
  • Warenwirtschaft und Kalkulation
  • Wirtschaft und Sozialkunde

Beim zweiten Teil der Prüfung die im letzten Lehrjahr stattfindet, kann aus folgenden Wahlqualifikationen eine ausgewählt werden, während aus dem zweiten Block 3 ausgewählt werden müssen.

Wahlqualifikationen erster Block

  • Sicherstellung der Warenpräsenz
  • Beratung von Kunden
  • Werbung und Verkaufsförderung
  • Kassensystem Daten und Kundenservice

Wahlqualifikationen zweiter Block 

  • Beschaffung von Waren
  • Beratung von Kunden in komplexen Situationen
  • Kaufmännische Steuerung und Kontrolle
  • Warenbestandsteuerung
  • Onlinehandel
  • Marketingmaßnahmen
  • Mitarbeiterführung und Mitarbeiterentwicklung
  • Vorbereitung unternehmerischer Selbstständigkeit

Dieser mündliche Teil erfolgt kurz nach der schriftlichen Prüfung. Auch dazu erhält der Ausbildungsbetrieb eine schriftliche Einladung. Bei der mündlichen Prüfung handelt es sich vielmehr um ein Gespräch, in dem der Prüfungsausschuss das erworbene Fachwissen des Prüflings in Erfahrung bringen möchte. Sind sowohl die schriftliche als auch die mündliche Prüfung bestanden, ist der Prüfling anerkannter Einzelhandelskaufmann, beziehungsweise Einzelhandelskauffrau.

Arbeitszeiten

Im Grunde hat auch der Einzelhandelskaufmann dieselben Arbeitszeiten, wie die meisten anderen Berufe auch. Jedoch sind diese in den meisten Fällen anders verteilt. Während viele Arbeitnehmer in der Regel zwischen 7 und 8 Uhr ihre Arbeit beginnen, kann der Arbeitsbeginn des Einzelhandelskaufmann sehr unterschiedlich sein. zwischen 9 Uhr morgens bis teilweise Mittags, ist fast alles denkbar. Dies richtet sich unter anderem nach der Öffnungszeit des jeweiligen Unternehmens. Da mittlerweile immer mehr Geschäfte ihre Öffnungszeiten verlängern, ist es keine Seltenheit, dass der Einzelhandelskaufmann auch erst um 14 Uhr seine Arbeit beginnt. Früh und Spät wechseln sich oftmals ab. Samstags zu arbeiten oder gar an verkaufsoffenen Sonntagen, sollte für den angehenden Einzelhandelskaufmann ebenfalls kein Problem darstellen. Wer auch in diesem Bereich flexibel ist, wird mit dem Beruf des Kaufmanns im Einzelhandel sicher eine Berufung finden können.

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